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Die moderne Bibliothek - Mediathek

Die Leser in Bibliotheken kommen heute mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen ins Haus: Von Studenten, die nur einen W-LAN-Anschluss brauchen oder sich mit Kommilitonen ein Thema erarbeiten wollen, bis hin zu Forschern, die vor Ort mit Sondersammlungen arbeiten. Längst gibt es nicht mehr nur Leihstelle und Lesesaal, sondern unterschiedliche Aktivitätszonen:

  • Lounges mit bequemen Sitzmöbeln
  • Plätze im Bibliothekscafé
  • Veranstaltungs- und Schulungsräume
  • Räume zum Ausprobieren von Technik
  • Bereiche für Gruppenarbeit
  • Arbeitsplätze für Eltern mit Kind
  • schallgeschützte Abteile zum Telefonieren
  • Studios für audiovisuelle Medien
  • Plätze für Information, Kurzrecherche und zum Anlesen
  • Stillarbeitszonen für konzentriertes Lesen und Schreiben inmitten
  • fachlich geordneter Freihandbestände

Selbst der schon häufig totgesagte klassische Lesesaal bildet oft wieder das Herzstück der neuen Bibliotheken, weil seine Arbeitsatmosphäre so beliebt ist.

Die Bibliotheksräume erhalten auch durch neue Möblierungskonzepte Aufenthaltsqualität und Eigenart – sofern sie nicht schon so überlaufen sind, dass die Nutzer doch gerne schnell wieder nach Hause streben. An den Nutzerbereichen entscheidet sich, ob eine moderne Bibliothek „funktioniert“.

Es ist kaum vorstellbar, dass Bibliothekare künftig wie Energieberater in schwer lokalisierbaren Büros sitzen und Auskünfte nur noch über Skype erteilen. Die physischen Räume der Bibliothek sind essenziell, selbst wenn Bibliotheken auf Fächer wie Naturwissenschaften, Technik und Medizin ausgerichtet sind, in denen schon vieles online zur Verfügung steht. Bibliotheken bieten die Möglichkeit zur Beratung, zur Präsentation von Medien und zu sozialer Interaktion.

Bisher hat sich die räumliche Anordnung des Wissens, wie sie in den systematisch nach Fachgebieten aufgestellten Büchern zum Ausdruck kam, als äußerst nützlich erwiesen. Das einzelne Objekt wird in einem geordneten Kontext präsentiert. Der Nutzer muss seinen eigenen Körper in Bewegung setzen, muss suchen und zugreifen, um an das Dokument zu gelangen. Dadurch wird der Ort des Wissens mitsamt seiner Umgebung unbewusst gespeichert und bestenfalls mit der Erkenntnis bei der Lektüre verknüpft. Der Nutzer kann in seiner Erinnerung darauf zurückgreifen, so wie er nach dem Lesen eines Buches oft noch angeben kann, auf welchem Teil einer Seite ein besonders eindrucksvoller Gedanke gestanden hat. Funktioniert die Erinnerung genauso gut, wenn auf dem Display des immer gleichen technischen Gerätes bloße Zeichen registriert werden?

Michael Knoche - DLF

Quelle: Wozu noch Bibliotheken? 

Dritte Orte

Der Soziologe Ray Oldenburg hat die Bedeutung von „Dritten Orten“ herausgearbeitet.

Neben dem ersten Ort Wohnung und dem zweiten Ort Arbeitsplatz oder Ausbildungsstätte fänden sich Menschen auch an Dritten Orten zusammen, wo sie verweilen und miteinander kommunizieren könnten.

Eine solche Funktion hätten etwa Cafés, Friseursalons oder Buchläden.

Dritte Orte seien wichtig, um dem schwindenden Gemeinsinn in den modernen Gesellschaften entgegenzuarbeiten.

Aber Oldenburgs Dritte Orte sind alles Orte des Konsums.

Dabei läge es nahe, der Bibliothek die Rolle eines Dritten Ortes zuzuschreiben und viele Bibliothekare postulieren dies inzwischen mit guten Gründen.

Denn die Bibliothek besitzt den besonderen Vorteil, dass in ihren Räumen die kommerziellen Interessen außer Kraft gesetzt sind.

An welchen öffentlichen Orten ist das sonst der Fall? Die Bibliothek ist also nicht nur weltanschaulich „neutral“, sondern neutral auch in dem Sinne, dass sie jenseits des ökonomischen Kalküls angesiedelt ist.

Von Michael Knoche - DLF

Quelle: Wozu noch Bibliotheken? 

Die gesellschaftlich integrative Rolle von Bibliotheken/Mediatheken

Die Bibliothek als „Treffpunkt mit schwacher Intensität“, weil hier die Begegnungen nicht so formalisiert wie im Arbeitsleben und nicht so intensiv wie im privaten Bereich seien.

Dadurch entstehe eine Offenheit für Kontakte und Gespräche, die es anderswo nur selten noch gäbe. Auch das „soziale Kapital“ der Bibliothek wird herausgearbeitet. Die Bibliothek zeichne sich als eine Arena aus, in der gesellschaftlicher Pluralismus erfahren und die Einübung von Respekt vor Andersheit eingeübt werden könne. Der Bibliothek kommt in allen Konzepten eine gesellschaftlich integrative Rolle zu. Es sind Versuche, ihre ausgeprägt soziale Funktion genauer zu beschreiben.

Die Menschen kommen heute aus anderen Gründen in die Bibliothek als früher, weil ein großer Teil ihrer Informationsbedürfnisse durch das Web und die Mobilgeräte erfüllt werden kann. Aber die Welt des Wissens lässt sich nicht ausschließlich auf einem Tablet organisieren. Sie hat noch andere Dimensionen, auch kognitive und soziale Komponenten. Selbst wenn alle Texte maschinenlesbar gemacht sind, werden die Leser nicht wie Maschinen funktionieren. Der reale Ort Bibliothek bleibt, unabhängig von den Medien, die er zugänglich, und jenseits der Begegnungen, die er möglich macht, bedeutungsvoll als ein öffentlicher Ort des Denkens.

Zusammenfassend kann festgehalten werden: Die Idee der Bibliothek besteht in der Verantwortung für die Verfügbarkeit von Veröffentlichungen. Ihr Zweck ist, Auskunft zu ermöglichen über den jeweils erreichten Stand der Erkenntnis. Ihr Mittel zum Zweck sind vernetzte Sammlungen mit analogen und digitalen Publikationen. Die Sammlungen müssen in ihr Eigentum übergehen, damit sie dauerhaft zur Verfügung gestellt werden können. Im Unterschied zu früher kann die Idee der Bibliothek nur noch durch Spezialisierung und Zusammenarbeit, also im System der Bibliotheken realisiert werden.

Die Idee der Bibliothek wird mit den Chancen, die die elektronischen Medien bieten, noch machtvoller werden. Wichtig ist jetzt, dass in Deutschland die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die für das Gedeihen der Bibliotheken nötig sind.

Die Merkmale des Internets sind Flüchtigkeit, Nicht-Hierarchie, Ubiquität und Vernetzbarkeit von allem und jedem. Die Merkmale von Bibliotheken sind Dauer, Ordnung, Kontext und Konzentration.

Gepriesen sei die Zeit, die über beides verfügt und es kombinieren kann. Das Signet des berühmten venezianischen Druckers Aldus Manutius aus dem Jahr 1502 zeigt einen Anker, um den sich ein Delphin windet. Das Bild passt gut in unsere Zeit: Der Delphin steht für die Geschmeidigkeit des Internets, der Anker für die Beständigkeit der Bibliothek.

Von Michael Knoche - DLF 

Quelle: Wozu noch Bibliotheken? 

Der Kraichbach

Hier der Link auf einen 20minütigen Film über den Kraichbach:

https://www.youtube.com/watch?v=54_h15ndSpU

Besichtigung der Mediathek in Neckarsulm

Besichtigung der Mediathek in Neckarsulm am Fr 22.04.2016

http://www.mediathek-neckarsulm.de

Events & Aktivitäten

Mühlen-Rundgang

Wann: Sa 19.03.2016, um 15:00Uhr

Wo: Kramer-Mühle

Chancen für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde

Ideen für die Nutzung

Die Ideen der Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig.
Die Kramer-Mühle würde die Attraktivität der Gemeinde stärken und kann mit einem sinnvollen Nutzungskonzept allen Bürgerinnen und Bürger zugute kommen.
Wir plädieren dafür, die Einwohner an einem Ideenwettbewerb zu beteiligen oder für die Realisierung einen Architekten-Wettbewerb auszuschreiben.

  • Kulturzentrum für Kleinkunst
  • Inklusives Wohnen und Arbeiten
  • Räumlichkeiten für Vereine, beispielsweise Gesangvereine, Chöre, Musikvereine...
  • Räumlichkeiten für die Kurse der Volkshochschule
  • Räumlichkeiten und Seminarräume für Firmen und Betriebe
  • Bürgerbegegnungsstätte und Interkulturelles Zentrum
  • Bildungszentrum mit Bibliothek
  • Räumlichkeiten für das Heimatmuseum
  • Multifunktionaler großer Saal in der dann ehemaligen Scheune
  • Gastronomie, Biergarten, Cafe (Kaffee-Mühle)